1. Preis: Königsberger Platz, Rheindorf

Grundidee und Ziele

Der Entwurf für die Quartierserneuerung am Königsberger Platz verfolgt das Ziel, ein lebenswertes und vielfältiges Stadtquartier zu schaffen, das auf den charakteristischen Merkmalen von Rheindorf basiert und diese weiterentwickelt. Im Fokus stehen die Revitalisierung des Platzes als attraktiver Aufenthaltsort, die Gliederung des Gebiets in überschaubare Nachbarschaften zur Förderung der Lebensqualität und Identifikation sowie die Schaffung von Verbindungen innerhalb des Quartiers und zur Umgebung. Zusätzlich soll das Gesamterscheinungsbild durch hochwertige Architektur und Freiraumgestaltung verbessert werden.

Städtebauliches Konzept, Freiraum und Architektur

Der Stadtteil zeichnet sich durch eine lockere Wohnbebauung mit großzügigen Grünflächen aus. Das Gebiet gliedert sich in zwei Bereiche: das urbane Zentrum am Königsberger Platz und der südliche Wohnbereich mit den „Sternhäusern“. Ziel des Entwurfs ist es, diese Bereiche durch eine stärkere Verbindung von Urbanität und Wohnen weiterzuentwickeln. Der Königsberger Platz, derzeit von einem dominierenden Hochhaus und Parkplätzen geprägt, soll zu einem lebendigen, multifunktionalen Zentrum mit Begegnungsräumen und Veranstaltungen umgestaltet werden. Die „Sternhäuser“ sollen durch eine klarere Struktur und die Nutzung freier Flächen für die Bewohner aufgewertet werden. Ein neues Gebäudeensemble am südlichen Rand bietet Platz für Gewerbeeinheiten und fördert die aktive Nutzung des öffentlichen Raums. Der bestehende Penny-Markt und das Scheiben-Hochhaus sollen durch neue gewerbliche Nutzungen und gastronomische Angebote zur Belebung beitragen. Geplant sind zudem attraktive Wohnflächen in einer grünen Umgebung, die durch gemeinschaftliche Grünräume und modulare Bauweise eine hohe Lebensqualität bieten.

Wegeverbindungen und ruhender Verkehr

Das Quartier ist durch drei verschiedene Wegeachsen miteinander verbunden: die „Urbane Achse“ entlang des Königsberger Platzes, die „Biodiverse Achse“ Richtung Solinger Straße und die „Regenwasser-Ader“. Diese Wegeverbindungen schaffen eine gute Anbindung an die Stadt und fördern den Aufenthalt im Grünen. Die Quartiersgarage im Nordwesten bündelt den ruhenden Verkehr und reduziert Lärm für die Wohnbereiche. Sie bietet Stellplätze für den Lebensmittelmarkt und die Bewohner sowie ergänzende Mobilitätsangebote. Das Gebäude wird durch eine Fassadenbegrünung das „grüne Quartier“-Konzept stärken.

Architektur und Freiraumgestaltung

Die Gebäude sind als kubische Baukörper mit extensiv begrünten Flachdächern und Putzoberflächen geplant, verbunden durch einen Klinkersockel in Grau-Braun-Tönen. Besonders im Bereich des Königsberger Platzes sollen helle Putzflächen mit goldfarbenen Akzenten wie Geländern, Fensterbänken und Attiken markante Architektur schaffen. Die Bestandsgebäude werden in das Gesamtkonzept integriert. Die Fassadenfarben der Wohngebäude im Südosten reichen von Grau bis Beige und erzeugen eine harmonische Atmosphäre. Weiße Akzentflächen setzen frische Akzente. Freiraumausstattung, wie Mastleuchten und Briefkästen, wird farblich abgestimmt. Für Wege wird Betonsteinpflaster verwendet, während Rasengittersteine die Versiegelung reduzieren. Einheimische Pflanzen fördern die Biodiversität.

Energiekonzept

Das Energiekonzept wird in weiterer Planung entwickelt. Die Dachflächen bieten Platz für Solarstromerzeugung, und es ist ein Mieterstrommodell denkbar, um den Energieverbrauch nachhaltig zu gestalten.